An Spannung war dieser Schachsonntag kaum noch zu überbieten. Es sah lange nach einem klaren Verlust der Neuenbürger aus. Im Endspurt legten aber die noch kämpfenden Spieler kräftig zu und wendeten schließlich das Blatt.
Bertold Großmann und Simon Klarmann mussten schon früh das Feld räumen. Den ersten Punkt konnte Neuenbürgs jüngster Spieler Lukas von Ehr einfahren. Souverän spielte er seinen Gegner aus und freute sich schließlich über den gewonnenen Punkt. Bei Rudolf Klarmann gab es ein Wechselbad der Gefühle. Nach leichten Vorteilen in der königsindischen Eröffnung leistete er sich einen groben Fehler im Mittelspiel und hätte eigentlich schon die Segel streichen können. Durch geschicktes Taktieren konnte er seinen Fehler mehr als ausgleichen und hätte sogar die Partie noch gewinnen können. Leider erkannte er seine Gewinnchance nicht und gab sich mit einem Remis zufrieden. Lutz Gehring hatte seinen Gegner gut im Griff. Im Enspiel agierte er aber dann doch zu leichtsinnig und berechnete den bevorstehenden Bauerneinzug nicht bis zum Ende. Des Gegners König konnte schließlich seine Bauern schneller erreichen als er, was zum Verlust der Partie führte. Schade. Somit stand es 1,5 : 3,5 und die Neuenbürger sahen die Chancen selbst auf ein Mannschaftsremis schwinden.
Janis Kuch musste in seiner Partie mit einem stetigen Auf und Ab kämpfen. Zunächst verlor er eine Qualität mit Springer gegen Turm. Sein Gegner verzweifelte aber fast an den gekonnten taktischen Spielzügen mit 2 Springern und Turm gegen 2 Türme und Springer. In Anbetracht des Spielstandes waren beide Spieler stark angespannt. Janis hatte jedoch die besseren Nerven und konnte schließlich die Qualität zuückgewinnen. Als er noch den gegnerischen Turm abräumen konnte, gab sein Kontrahent auf und der Spielstand wurde auf 2,5 : 3,5 verbessert. Nach Janis kam Julia Hörrmann in die Endspielphase. Sie hatte ihren Gegner während des gesamten Spielverlaufs fest im Griff und konnte schließlich mit ihrem Bauern auf der Grundlinie einziehen und sich eine Dame holen. Dies war für den Schachspieler aus Keltern dann doch zuviel und zwang ihn zur Aufgabe. Der Spielstand war nun mit 3,5 : 3,5 ausgeglichen.
Am Ende lag alles in den Händen von Michael Wolf. Er ging mit leichten Vorteilen aus der Eröffnung hervor, die er im Mittelspiel bis auf einen Bauern Vorteil ausbauen konnte. Die Zeitkontrolle 40 Züge in 2 Stunden war nur noch mit Blitzschach zu erreichen, was beim inzwischen ausgeglichenen Spielstand für zusätzliche Spannung sorgte. Diese Phase überstand er ohne größeren Schnitzer und konnte anschließend seinen Bauernvorteil ins Endspiel retten. Nachdem er sich noch 2 Freibauern erarbeitete, gab sein Gegner entnervt auf.
Abgekämpft aber hoch zufrieden über den doppelten Punktegewinn verabschiedeten sich die Neuenbürger von ihren Kontrahenten im Ellemdinger Rathaus.